Korsett

Korsett

Dieses reich mit Seide bestickte Korsett stellte für seine Besitzerin auf dem Lande einen echten Luxus dar, der wohl nur zu besseren Gelegenheiten getragen wurde. Deshalb ist das Korsett wohl erhalten geblieben.

 

Der Begriff des Korsetts stammt aus Frankreich. Aus dem Lateinischen corpus wurde der Körper französisch le corps genannt und zu le corpsette verkleinert, um das Leibchen zu benennen, woraus schliesslich "le corset" ent­stand. Es werden auch Begriffe wie Schnürleib oder Mieder verwendet. Wir sprechen hier von Objekten, die die Taille einengen und die Brust anheben. Mit der Schnürung konnte eng auf die gewünschte Figur geschnürt wer­den. Aber auch Haken und Ösen fanden Verwendung, was der Trägerin doch etwas mehr Luft verschaffte. Das ist aber ebenso eine Modeerscheinung wie der Umstand, dass das Korsett über der Unterbekleidung getragen werden kann - wie beispielsweise heute noch bei den meisten Trachten - oder aber unter der Bekleidung als Be­standteil der Unterwäsche.

 

Im Rokoko, aus dem unser Korsett stammt, war alles etwas geschwungener. Die Korsetts wurden dazu verwen­det, alle Bereiche des weiblichen Oberkörpers ins rechte Licht zu rücken. Zur Versteifung wurden dünne Fisch­beinstäbe eingesetzt. Unser Korsett ist mit wertvoller Seide bestickt und gehörte zur Oberbekleidung. Es ist mit Schulterträgern versehen und im Hüftbereich so gearbeitet, dass ein Übergang zum modischen Reifrock gebildet wird. Die geschnürte Taille wirkte so unglaublich schmal. Der vornehmen Dame half eine Zofe, die Rückenschnü­rung straff zu schliessen. Das einfache Volk behalf sich mit Miedern ohne Stützstäbchen und mit Frontschnürung. Viele Volkstrachten haben ihren Ursprung im Rokoko.

 

Interessant ist die Tatsache, dass heute die Korsetts noch immer viele Lieberhaberinnen und Liebhaber finden ... und das nicht nur am Mittelaltermarkt und in der Gothic-Scene!