Ofenplatte GB. Künzli

Ofenplatte GB. Künzli

Ein grösserer Umbau zusammen mit einem Besitzerwechsel waren schon immer Grund für eine Inschrift an neuen Bauelementen. Meist sind es das Jahr, der Name des Bauherrn oder wenigstens seine Initialen, die ver­e­wigt wurden. In der Ronmühle steht aber ein Ofen, der auch die Geschichte der Besitzerfamilie festgehalten hat.

 

Die gesamten Ronmühle-Liegenschaften wurden 1873 nach dem Tod von Conrad Künzli seiner Witwe und den schon erwachsenen Kindern vererbt. Zwei Söhne gelangten nach dem Auskauf der Mutter und aller Geschwister in den Besitz der Mühle, die sie auch weiterhin betrieben.

 

Diese zwei Brüder, Jacob und Anton Künzli, haben dann in den darauffolgenden Jahren einige bauliche Verän­de­rungen in der damals immerhin schon 270-jährigen Mühle vorgenommen. So wurden neue Kamine und neue Herde eingebaut, um die zwei ebenfalls neu erstellten Kachelöfen zu beheizen. Die gute Stube bekam ein edles Nussbaumtäfer und auch der alte Fussboden wurde mit einem neuen Holzboden bedeckt. So war es behaglich warm in der für Besucher und besondere Anlässe reservierten "guten" Stube.

 

Über einem dieser neuen Kachelöfen haben sich die zwei Brüder 1882 auf einer grossen Platte als "GB. Künzli." verewigt, zusätzlich mit dem Segen des mit den Initialen "IHS" und dem Herz Jesu ebenfalls verehrten Christus. Der zweistöckige Kachelofen selbst wurde in der zu dieser Zeit üblichen Bauweise mit hellblau glasierten Kacheln und Ofenplatten aus Sandstein gemauert. Im Wärmefach konnten Wasser und Speisen warmgehalten oder in kalten Winternächten auch Kirschkissen aufgewärmt werden.

 

Heute gestalten Schülerinnen und Schüler in dieser Stube ihre Gruppenarbeiten und lassen sich dabei inspirie­ren.