Zechertafel

Zechertafel

Eher etwas versteckt hängt in der Ronmühle ein sehr spezielles Erinnerungsstück: Eine schwarz gestrichene Holztafel mit Halteleiste für eine Kreide erinnerte namentlich die Zecher, wieviel sie noch schuldeten.

 

In Geschäften und Gasthäusern wurden früher die Schulden der Kunden und Gäste häufig mit Kreide auf Schie­fertafeln notiert. Papier war dafür zu wertvoll.

 

Wirte in einem Gasthaus schreiben auch heute noch manchmal die Rechnung der Stammgäste auf. So müssen die Kunden nicht jeden Tag bezahlen, sondern begleichen am Ende eines Monats die gesamte Summe auf ein­mal ... heute allerdings auf Computer und Papier. Mit dem jahrhundertealten Brauch, dass Händler und Gastwirte die Schulden ihrer Kunden und Gäste für jeden sichtbar auf eine Tafel schrieben, sind noch heute viele Sprich­worte verbunden, die zwar alle Leute kennen, deren Sinn davon aber nicht mehr verstehen. Schrieben früher die Gastwirte die Schulden ihrer Gäste mit Kreide auf eine Tafel, standen diese damit in der Kreide. Wurden die Schulden von ihnen beglichen, entfernte der Wirt oder der Händler den entsprechenden Eintrag von der Tafel - er ging mit dem Schwamm drüber. In der Kreide stehen kann man demzufolge nur, wenn einem zuvor jemand et­was angekreidet hat.

 

Unsere offensichtlich oft und lange gebrauchte Kreidetafel stammt aus dem alten Restaurant Kreuz in Schötz, das 1875 anstelle eines alten St. Urbaner Zehntenspeichers erstellt, 1976 abgerissen und durch eine moderne und etwas zurückversetzte Gaststätte ersetzt wurde. Ob diese Tafel nur im Restaurant oder auch im Lädeli, das bis 1948 existierte, gebraucht wurde, weiss heute leider niemand mehr.